LLI: Breite Aufstellung sichert solides Ergebnis
Milliarden-Umsatz-Marke erstmals seit drei Jahren wieder überschritten
Wien, 23. Februar 2012. Die Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG (LLI) blickt auf ein außergewöhnlich herausforderndes Geschäftsjahr 2010/11 (Stichtag 30.9.) zurück. Dennoch ist es gelungen, mit rund EUR 1,15 Mrd. (VJ: EUR 882 Mio.) Umsatz nach drei Jahren erstmals wieder die Milliarden-Euro-Marke zu überschreiten. Deutlich unter dem Vorjahr lag hingegen das EGT mit EUR 16,3 Mio. (VJ: EUR 26,8 Mio.). Gründe hierfür sind einerseits die hohen und volatilen Rohstoffpreise vor allem im Segment Mehl & Mühle sowie ein Kartellverfahren in Deutschland. Das starke Ergebnisplus in den Segmenten Vending und Sonstige konnte dies nur teilweise kompensieren. „Wir haben ein schwieriges Jahr hinter uns. Das nächste soll und wird wieder besser werden“, betont DI Josef Pröll, Vorstandssprecher der LeipnikLundenburger Invest Beteiligungs AG gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Dr. Kurt Miesenböck und Mag. Christian Teufl mit Blick auf den Jahresabschluss.
Mittlerweile werden 87 Prozent des Umsatzes der LLI über die internationalen Tochtergesellschaften erwirtschaftet, nämlich rund eine Milliarde Euro. Im Wesentlichen entfällt der Auslandsumsatz auf die Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas. Ähnlich ist das Verhältnis bei den Mitarbeitern und Standorten. Von den 51 Standorten der LLI Gruppe befinden sich 41 im Ausland. Von insgesamt 3.665 Mitarbeitern sind 3.086 außerhalb Österreichs beschäftigt.
Hohe Volatilität am Getreidemarkt
Die LLI Euromills Gruppe, in der die gesamten Mühlenaktivitäten der LLI gebündelt sind, zählt zu den Top vier der Mühlenbranche weltweit. Im Geschäftsjahr 2010/11 wurden in der Gruppe insgesamt 3,1 Millionen Tonnen Getreide verarbeitet. Die ausgesprochen schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – zuerst extrem hohe, dann sehr volatile Getreide- und Rohstoffpreise – konnten von den Mühlenbetrieben der LLI Euromills trotz Effizienz- und Optimierungsmaßnahmen nicht zur Gänze kompensiert werden. Aufgrund der hohen Getreidepreise stieg der Umsatz der LLI-Mühlengruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr um 33,7 Prozent, nämlich von EUR 755,7 Mio. auf EUR 1.010,7 Mio.
Kartellverfahren in Deutschland belastet Ergebnis
Im Oktober 2011 wurde das im Jahr 2008 begonnene Kartellrechtsverfahren Weichweizen gegen die VK Mühlen AG, an der die LLI Euromills die Mehrheit hält, eingestellt und eine Kartellsstrafe in der Höhe von EUR 23,8 Mio. verhängt. Diese beeinträchtigte das Ergebnis erheblich. Gleichzeitig ist es nun aber dank der raschen Einigung möglich, sich wieder voll auf das operative Geschäft zu konzentrieren.
Aktuelles Geschäftsjahr 2011/2012:
1) Kapitalerhöhung VK Mühlen
Die VK Mühlen AG durchläuft derzeit eine wesentliche Unternehmensrestrukturierung. Dazu zählen eine starke Straffung und Effizienzsteigerung sowie die Verbesserung bei den Abläufen und der Produktion. Dies hat einen höheren Kapitalaufwand zur Folge. Daher hat der Aufsichtsrat im Dezember 2011 einer Kapitalerhöhung zugestimmt. 381.131 junge Aktien zu je EUR 36,50 im Bezugsverhältnis von 9:2 wurden ab 30. Dezember 2011 für drei Wochen angeboten. Der Erlös betrug rund EUR 13,7 Mio. Die LLI Euromills hält nun 54,5 % an der VK Mühlen AG. Zudem hat der Aufsichtsrat beschlossen, der Hauptversammlung am 15. März 2012 eine Genehmigung für eine Kapitalerhöhung um EUR 20 Mio. vorzulegen.
2) Optimierung der Konzernstruktur
Im Dezember des vergangenen Jahres erwarb die LLI Euromills 100 % der VK Polen GmbH, in der das gesamte Engagement der deutschen VK Mühlen AG in Polen gebündelt ist. Damit wurde eine klare und einheitliche Organisationsstruktur in allen Ländern, in denen die LLI Euromills tätig ist, geschaffen. In der VK Polen GmbH sind die Beteiligungen an fünf Gesellschaften mit insgesamt fünf Standorten (Grodzisk Wielkopolski, Kaminonka, Kutno, Prochowice und Stradunia) gebündelt. Mit 217 Mitarbeitern werden dort jährlich rund 540.000 Tonnen Getreide vermahlen. Die VK Mühlen hält in Polen einen Marktanteil von 12 Prozent und ist damit Marktführer.
Vending
Die café+co International Holding hat sich mit ihren Tochtergesellschaften in Österreich sowie in Zentral- und Osteuropa in der Vending-Branche (Vertrieb von Heißgetränken und Verpflegung über Automaten) als Marktführer etabliert. Rund 55.000 Automaten (VJ: 50.000) werden von der café+co-Gruppe betrieben und serviciert. Neben dem Hauptprodukt Kaffee erweiterte café+co die Produktpalette etwa durch das Angebot an Snacks und baute das dazu notwendige eigene Frischlogistiksystem auf. Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte café+co den Umsatz deutlich steigern. Der konsolidierte Umsatz belief sich auf EUR 139,2 Mio., das sind 10,4 Prozent mehr als im Vorjahr (EUR 126,1 Mio.). Dafür war einerseits die positive Geschäftsentwicklung in den Märkten Deutschland, Polen Tschechien und Russland verantwortlich, andererseits brachten Produktinnovationen zusätzlichen Umsatz. Vor allem in Österreich spielte bei café+co im zweiten Halbjahr die Einführung neuer Produktlinien eine wichtige Rolle. Mit der Entwicklung des umweltfreundlichen Wasserspenders AQUAPUSH konnten neue Zielgruppen gewonnen und die Produktpalette erweitert werden. Mit einer eigenen Produktlinie für die Hotellerie und Gastronomie ist es gelungen, ein neues Kundensegment anzusprechen, das vom Finanzierungsvorteil und dem Komplettservice aus einer Hand profitiert.
Investitionen
Der LLI Konzern hat im Geschäftsjahr 2010/11 insgesamt knapp EUR 50 Mio. in Sachanlagen investiert (VJ: rd. EUR 80 Mio.). In Österreich konnte im Herbst 2011 nach 16 Monaten Bauzeit ein umfangreiches Projekt abgeschlossen werden: Die Vonwiller Mühle in Schwechat wurde um EUR 12 Mio. u.a. mit einem neuen Getreide- und einem Mehlsilo erfolgreich erneuert.
Ausblick
Obwohl im kommenden Geschäftsjahr keine deutlichen Veränderungen der allgemeinen Wirtschaftlage zu erwarten sind, wird der LLI Konzern dennoch den Expansionskurs der vergangenen Jahre in beiden operativen Segmenten fortsetzen. Insgesamt wird der LLI Konzern heuer bei einer konstanten Entwicklung und einem Umsatz auf Vorjahresniveau das Ergebnis deutlich steigern.
„Nach dem 1. Quartal des neuen Geschäftsjahres ist eine leichte Verbesserung der Lage im Bereich Mehl und Mühle zu erkennen“, so Pröll. Für genauere Prognosen sei es aber aufgrund der nach wie vor volatilen Rohstoffmärkte einfach zu früh. Um die Schwankungen im Rohstoffbereich künftig besser abfedern zu können, wird die LLI Euromills ihre Risikomanagement-Instrumente weiter ausbauen. Individuelle, auf Kundenbedürfnisse exakt abgestimmte Produkte werden zu einer nachhaltigen Verbesserung des operativen Geschäfts beitragen.
café+co wird ihren Wachstumskurs auch im laufenden Geschäftsjahr fortsetzen. Der Fokus wird hierbei aber in erster Linie auf organischem Wachstum liegen.
Die LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG (LLI) ist eine traditionsreiche Holdinggesellschaft mit Sitz in Wien. Mit ihren Unternehmensgruppen ist sie in den Segmenten Mehl & Mühle (LLI EUROMILLS GmbH), Vending (Automatencatering für Heißgetränke und Verpflegung, café+co International Holding GmbH) sowie Sonstige (Zucker/Spezialitäten/Frucht, Groß-/Einzelhandel Agrar/Bau/Energie und Casinos) tätig. Der Fokus der Aktivitäten der LLI liegt auf den Märkten in Zentral-, Ost- und Südosteuropa.
Rückfragehinweis:
Michael Oberbichler
Tel.: 01 235 0422 0
Email: lli@khpartner.at