Unternehmen

 
 

Firmenportrait

Unter dem Dach der Raiffeisen Gruppe ist die Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG (LLI) ein traditionsreiches und finanzstarkes Unternehmen der Genuss- und Lebensmittelwirtschaft. Die LLI versteht sich als strategische Holdinggesellschaft, die ihre Beteiligungen – jene, die sie allein oder als Mehrheitseigentümerin hält – aktiv und expansiv im Sinne eines nachhaltigen Wert- und Ertragszuwachses führt. Vom Sitz in Wien/Österreich ausgehend ist der geographische Schwerpunkt neben Deutschland vor allem Zentral und Osteuropa.

In den beiden Kernbereichen Mühle sowie Vending (Heissgetränke und Verpflegung aus Automaten) sind die Unternehmen der LLI in Österreich sowie in einigen EU-Staaten Marktführer. Der Konzern wächst kontinuierlich – sowohl durch die Expansion bestehender Tochterunternehmen als auch durch Zukauf. Darüber hinaus hält die LLI abgesehen von einzelnen Finanzinvestments zur Absicherung des Portfolios sowie einer substantiellen Beteiligung an der Agrana AG (Frucht, Zucher & Stärke), hält die LLI nur Anteile in einem Ausmaß, das ihr die Führerschaft im jeweiligen Unternehmen sichert.

 
 
 
 

Haupteigentümer sind die Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien sowie die Raiffeisenbank International. Sitz der Holding, die als schlank geführte strategische Muttergesellschaft mit wenigen Mitarbeitern auskommt, ist Wien. Mit ihren Tochterunternehmen ist die LLI in sämtlichen Nachbarländern Österreichs (mit Ausnahme Italiens und der Schweiz) sowie in ausgewählten osteuropäischen Märkten aktiv.

 
 

Vorstand

  • DI Josef Pröll, Generaldirektor

    Geboren 1968

    Studium Agrarökonomie an der Universität für Bodenkultur in Wien

    1993 Referent in der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer
    ab 1998 Stationen im Wiener und im Österreichischen Bauernbund
    2000 Kabinettschef bei BM Mag. Wilhelm Molterer im Landwirtschafts- und Umweltministerium
    2001 Direktor des Österreichischen Bauernbunds
    2003 Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
    2008 Bundesminister für Finanzen und Vizekanzler
    2011 Vorstandssprecher der LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG
    Seit 2014 Generaldirektor der LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG

  • Dr. Kurt J. Miesenböck

    Geboren 1963

    Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien

    1986 Assistent an der Wirtschaftsuniversität Wien
    1990 Abteilungsleiter, danach Hauptabteilungsleiter “Beteiligungen” in der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien
    2001 - 2013 Geschäftsleiter der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien
    Seit 2007 Vorstand der LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG

  • Mag. Michael Kafesie, MBA

    Geboren 1968

    Studium der Volkswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien
    Professional MBA Banking, Executive Academy Wirtschaftsuniversität Wien

    1996 - 2017 Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
    Prokurist und Bereichsleiter Beteiligungsmanagement & Finanzen
    Seit 2017 – dato Raiffeisen Bank International AG
    Prokurist und Bereichsleiter Group Subsidiaries & Equity Investments
    Seit 2015 Vorstand der LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG

 

Aufsichtsrat

  • Mag. Erwin Hameseder, Vorsitzender

    Aufsichtsrat seit 2008

  • Mag. Michael Höllerer, Stv. Vorsitzender

    Aufsichtsrat seit 2023

  • Mag. Klaus Buchleitner

    Aufsichtsrat seit 2013

  • Dr. Gottfried Wanitschek

    Aufsichtsrat seit 2002

  • Dipl.Ing. Ernst Karpfinger

    Aufsichtsrat seit 2017

 
 
 

Compliance

Verantwortliches Handeln und die Beachtung geltender Rechtsvorschriften sind von großer Wichtigkeit für den Unternehmensverband der LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG. Diese Aufgaben obliegen jedem – dem Vorstand, den Geschäftsführern, Führungskräften und Mitarbeitern. Im Arbeitsalltag und im Verhältnis zu Dritten sind jedoch nicht nur gesetzliche Regelwerke zu beachten, sondern auch ethische Wertvorstellungen, denen sich der Unternehmensverband verpflichtet fühlt.

Die Grundsätze betreffend transparente Geschäftsführung, ethische und korrekte Verhaltensweise und den Umgang mit Informationen/Firmeneigentum sind in einer Compliance-Richtlinie zusammengefasst, die für die café+co Gruppe, die GoodMills Gruppe und die anderen Tochterunternehmen als Teil des zu LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG gehörenden Unternehmensverbunds verbindlich sind. Jeder einzelne leistet dadurch einen Beitrag zum ordnungsgemäßen Ablauf von Geschäftsprozessen und zum nachhaltigen Fortbestehen des Unternehmens. Um die Umsetzung der Compliance-Richtlinie bestmöglich zu fördern, fungieren lokale Compliance-Officer und ein Chief Compliance-Officer der LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG als Ansprechpartner. 

Das in der Compliance-Richtlinie definierte gemeinsame Verständnis fungiert als Grundlage für eine erfolgreiche und professionelle Zusammenarbeit im Innen- und Außenverhältnis.

Unsere Compliance-Richtlinie umfasst die folgenden Abschnitte:

  1. Einhaltung von Gesetzen

  2. Verbot der Diskriminierung

  3. Fairer Wettbewerb

  4. Gewährung und Annahme von unzulässigen Vorteilen, Geschenken und Einladungen

  5. Interessenskonflikte, Umgang mit Beteiligungen, Nebenbeschäftigungen

  6. Spenden

  7. Sponsoring

  8. Umgang mit Unternehmenseigentum und Informationen

 
 
 

Geschichte

Am 3. März 1867 hatte die amtliche Wiener Zeitung verkündet: „Das Staatsministerium hat im Einvernehmen mit den betheiligten Ministerien den Herren: Alexander, Gustav und Philipp Ritter von Schöller, Alfred und August Skene, Karl Borckenstein und Robert Schorisch die Bewilligung zur Gründung einer Actiengesellschaft zur Errichtung einer Rübenzuckerfabrik zu Leipnik in Mähren und zur Etablierung von Rübenzuckerfabriken an anderen Orten unter der Firma: ‚Leipniker Rübenzuckerfabriks-Actiengesellschaft‘ ertheilt.“ Das Grundkapital der Leipniker Rübenzuckerfabriks-Actiengesellschaft betrug 500.000 Gulden.

 

Gründungsurkunde 1867

 

Als Präsident fungierte August Skene, technischer Direktor war Robert Schorisch und als Financier Alexander von Schoeller als Vertreter des Großhandlungshauses Schoeller. Im März 1867 wurde mit dem Bau der Leipniker Fabrik begonnen, bereits im Herbst 1867 konnte der Betrieb aufgenommen werden. Folgende Sorten konnten hergestellt werden: Brodeware (Hutzucker) in Faßverpackung, Melispilé (Stückzucker) in Sackware und geringe Mengen von weißem und gelben Kandiszucker. Aufgrund des Erfolgs wurde die Errichtung einer weiteren Raffinerie in Lundenburg an der Hauptstrecke der Kaiser Ferdinands-Nordbahn Wien – Krakau beschlossen, die aus eigenmitteln finanziert 1871 den Betrieb aufnehmen konnte.

 

Robert Schorisch

Friedrich August von Skene

 

Am 27. Juli 1871 wurde der Firmenwortlaut auf Leipniker-Lundenburger Zuckerfabriks-Actiengesellschaft geändert, der Firmensitz war nun in Lundenburg, in Wien entstand eine Zweigniederlassung, die am 1. August 1871 eröffnet wurde.

 

Salonblatt vom 5.10.1873

 

Ab Beginn der 1870er Jahre expandierte die Exportindustrie, vor allem auch aus steuerlichen Gründen: Da Fabriken wurden nach der Leistungsfähigkeit besteuert wurden, gleichzeitig aber fixe Beträge für exportierte Ware rückvergütet bekamen, hatte dies zur Folge, dass Industrien oft mehr rückerstattet bekamen als sie Steuern gezahlt hatten – Export war also ein wesentlicher Teil des wirtschaftlichen Erfolges auch der Leipniker. Die Absatzmärkte umfassten inländische Gebiete wie Niederösterreich, Ungarn, die Krain, Galizien, Mähren, Schlesien und die Steiermark, jedoch kaum die Alpenländer, Triest, Fiume und Böhmen. Im Ausland waren die Hauptabsatzgebiete die Schweiz, die Donaufürstentümer, Rumänien, Bulgarien, Serbien und Griechenland, die Levante, Nordafrika, Persien, Indien, Japan und Südamerika, vor allem Argentinien und Chile.

 

Salonblatt vom 5.10.1873

 

Innovation und die positiven Rahmenbedingungen für die Errichtung neuer Raffinerien ermöglichte weitere Expansion: 1901 wurde der Bau einer Fabrik in Leopoldsdorf beschlossen und 1904 die unrentabel gewordene Stammfabrik in Leipnik geschlossen .

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die LLI zu diversifizieren. Gleichzeitig mit einer sukzessiven Verringerung ihres Engagements in der Zuckerindustrie erweiterte die LLI ihre Beteiligungen in der österreichischen Mühlenwirtschaft sowie im Heissgetränkeautomatengeschäft (Vending).

Um die Manövrierfähigkeit der LLI beim Aufbau weiterer Partnerschaften zu erhöhen, wurden die Aktien der LLI im Geschäftsjahr 2001/02 von der Börse genommen.

Mit der Marktöffnung der ehemaligen kommunistischen Nachbarländer nach 1990 begann die LLI ihre erfolgreiche Expansion im Ausland.